Mit dem Ausrufen des Welttags gegen Menschenhandel am 30. Juli setzen die Vereinten Nationen seit 2014 ein internationales Zeichen gegen Ausbeutung und Gewalt. Der Tag macht auf die Opfer von Menschenhandel aufmerksam und fordert dazu auf, sich für deren Rechte einzusetzen.
Im Kampf gegen Menschenhandel sind Ersthelfer, die den Opfern beistehen und sich für die Strafverfolgung der Täter∗innen einsetzen, von großer Bedeutung. Ganz wichtig ist aber auch ein abgestimmtes, schlüssiges und vertrauensvolles Zusammenwirken aller Beteiligten. Nur so kann es gelingen, betroffene Kinder und Jugendliche zu schützen, ihnen Lebensperspektiven zu bieten und die Menschenhändler∗innen zur Rechenschaft zu ziehen. Darauf verweist die Fachstelle ECPAT Deutschland e.V., eine Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung, am diesjährigen Welttag des Menschenhandels noch einmal sehr nachdrücklich.
Mehr als 70 Prozent aller weltweit identifizierten Betroffenen des Menschenhandels sind Frauen und Mädchen, so die Vereinten Nationen. Von sexueller Ausbeutung bis hin zur erzwungenen Bettelei oder dem Zwang zur Begehung strafbarer Handlungen – Kinderhandel hat viele Formen. Die besondere Vulnerabilität betroffener Kinder erfordert von Helfern viel Feingefühl, Fachwissen und Geduld. Sie identifizieren, unterstützen, beraten die Minderjährigen, kämpfen für die Verwirklichung derer Rechte und setzen sich gegen die Straflosigkeit der Menschenhändler∗innen ein.
Die Arbeit derjenigen, die in vorderster Linie stehen, ist unverzichtbar, doch ohne Zusammenarbeit kaum machbar. ECPAT Deutschland e.V. ruft daher Behörden zur stärkeren Kooperation auf: „Fachlich übergreifende Zusammenarbeit kommt direkt den betroffenen Kindern zugute. Das Bundeskooperationskonzept ‚Schutz und Hilfen bei Handel mit und Ausbeutung von Kindern‘ dient als gute Orientierung, die von der Praxis für die Praxis entwickelt worden ist. Jetzt heißt es für Städte und Landkreise, die Initiative zu ergreifen, damit nachhaltige und starke Kinderschutz-Strukturen gegen Kinderhandel in ganz Deutschland entstehen“, so Dr. Dorothea Czarnecki, Kommissarische Geschäftsleitung von ECPAT Deutschland e.V.
Die Fachstelle ECPAT Deutschland e.V. in Freiburg ist Teil des Dachverbandes ECPAT International mit Sitz in Bangkok/Thailand. Sie begleitet und unterstützt Institutionen, Kommunen und Landesregierungen bei der Umsetzung des Bundeskooperationskonzeptes „Schutz und Hilfen bei Handel mit und Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen“. Die Stiftung Tapfere Kinder arbeitet bereits seit vielen Jahren mit ECPAT Deutschland e.V. zusammen.
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